Henri Parker & The Lowered Lids - Mourning Routine

Lageplan KiWo sagt mir, dass unser Auftritt sich unter folgenden Begleitumständen abspielen würde: Kris verkündet sein Ausscheiden aus der Band, 10 Meter weiter ein Infostand der Bundeswehr, von links ungezwunge Housemusik, von Hausfrauen im besten Alter betanzt. Eine Gruppe volltrunkener Jugendlicher aus Bad Segeberg, zwei davon in Frei.Wild-Pullis, der Rest "Jack&Jones", die uns sehr, sehr cool finden und einen mit uns trinken wollen. Einer kotzt mir aufs Cello. Der Rest geht einen Steg weiter, weil die Coverband dort grade "Take on me" covert. Eine junge Familie- sie mit Wursthaaren und den 1jährigen an zwei Fingern haltend und er in Funktionskleidung mit dem älteren Kind auf den Schultern, beide rhythmisch wippend- begleitet unser Set mit einem wohlwollenden Dauergrinsen, winkt uns danach zu und verschwindet in einer Rauchwolke vom nahegelegenen Wurststand. Mann, das sind vielleicht Würste. Die Veranstalterin, total angenehme Person, lädt uns ein, nach dem Abbau noch einen Cocktail im Liegestuhl zu uns zu nehmen, die haben da alles mit Sand ausgelegt, total krass! Ein älterer, ledriger Herr, Typ Segler, sein Atem riecht nach Sonnenmilch und Remoulade, scharwenzelt um unseren sandigen Backstagebereich und will uns "zu unserem Auftritt gratulieren". Er komme seit 43 Jahren zur Kieler Woche, aber so eine ehrliche Musik habe er noch nie vernommen. Ob wir Abrakalyptika kennten, die haben ja auch Cellos. Usw.usf. Währenddessen springt ein vermummter DreMuFuestiAs-Schreiber neben uns ins Wasser und krault im Zickzackkurs(mit Bier in der einen Hand) ans Ostufer zu seinem PC, um einen geharnischten Verriss über uns im Allgemeinen zu schreiben. Ich glaube, wir tun uns keinen Gefallen.