FJØRT - nichts
Veröffentlicht am: 11. November 2022
Tracklist
01. nichts
02. sfspc
03. salz
04. feivel
05. schrot
06. kolt
07. wasser
08. bonheur
09. fünfegrade
10. lakk
11. fernost
12. tau
13. lod
Medien
Beschreibung
Es hatte einen Hauch von Endgültigkeit: Im April diesen Jahres kündigten FJØRT an, Ende August in Köln und Hamburg an je einem Tag in vier verschiedenen Clubs zwischen 12:00 Uhr mittags und 21:00 Uhr abends unter dem Motto "Ein Tag. Alle Platten." ihre komplette Diskographie live auf die Bühnen zu bringen.
Der Verkauf von fast dreieinhalbtausend Tickets in kürzester Zeit war ein klares Indiz für den Hunger nach der Band, doch schwang bei vielen Fans die Ungewissheit mit: Sollte es das gewesen sein? Gab es überhaupt noch ein "Weiter" für das Trio aus Aachen? Wohnen wir hier dem Begräbnis einer der wegweisenden deutschsprachigen Gitarrenbands der letzten zehn Jahre bei?
Bis nach dem letzten Ton musste sich geduldet werden, bis es Gewissheit geben sollte. Nach „Karat" - dem finalen Stück vom 2017er-Album "Couleur" - fiel der schwarze Vorhang in Köln und Hamburg. Es folgte: Stille. Wenige Momente später blitzt in projizierten Buchstaben "nichts hat mehr bestand" auf, ein Rauschen schwillt an und FJØRT entfesseln ein niederwalzendes Riff, das unverkennbar nach ihnen klingt. Die Fragezeichen in den Köpfen des Publikums verfliegen: Es handelt sich um bisher ungehörtes Material.
Mit mehr als zehn Minuten neuer Musik, den Songs "Lod", "Bonheur" und abschließend "Fernost", präsentiert die Band die ersten Töne aus ihrem nächsten Album. Spätestens beim letzten Song wird klar: Diese Band spielt in einer eigenen Liga und hat soeben mit aller Wucht ein neues Kapitel aufgeschlagen.
"nichts" ist ein fast 50-minütiges Erlebnis. Das Album gewinnt dem dichten Sound der Band, der fließend zwischen allen Spielarten von Hardcore und Postrock wandelt, zahlreiche neue Facetten ab. Die Täler sind tiefer denn je, in den Höhen ist kaum Luft zu atmen. Die Atmosphäre fühlt sich nahezu greifbar an.
Lyrisch gaben sich FJØRT seit jeher kryptisch und bleiben dieser Linie treu werden auf "nichts" jedoch auch konkret wie selten zuvor. Vielleicht, weil Zeiten wie diese mehr denn je nach Schonungslosigkeit lechtzen. Vielleicht auch, weil eine Art Galgenhumor seinen Weg auf das Album gefunden hat, der mit dem absoluten Ernst gekonnt bricht. Abwechslungsreicher und schlichtweg größer klang diese Band noch nie.